Gorbachev, tear down this wall! Er sollte Informationen einer geheimen Quelle auf der Ostseite der Stadt in den W. ATOMIC BLONDE ist ein packend inszenierter, weiblich zentrierter Actionthriller, der mit überzeugender Besetzung, eindrucksvoller Actionchoreographie und stringenter Dramaturgie zugleich als Meilenstein des Agentenfilms gelten kann. Nämlich starke Frauenrollen im Mainstream-Kino.
Bekannterweise leben wir nicht einmal in der zweitbesten aller Welten.
Millionen Dollar ein, womit die Produktionskosten von Millionen Dollar amortisiert wurden. Weltweit konnte der Film Einnahmen von mehr als Millionen US-Dollar verbuchen. Hier werden keine Stunts vollzogen, die im echten Leben nie gelingen würden, hier überlebt die Heldin keine Verletzungen, die in der Realität jeden in die Knie zwingen. Denn es geht um den Kalten Krieg am Vorabend der Auflösung der Sowjetunion, die sich bereits im Horizont abzeichnet. Gerade muss sie einen Mord an einem Kollegen in Berlin aufklären.
Lorraine weiß: ihr Job ist hart. Klar, dass eine Agentin selten allein kommt. Sie trifft auf David (James McAvoy) und Delphine (Sofia Boutella) – wem sie vertrauen kann, weiß sie noch nicht.
Getreu der Vorlage, der Graphic Novel The Coldest City von Antony Johnston, schickt Regisseur, Drehbuchautor und Stuntman-Koordinator David Leitch die britische. Die Handlung versinkt ein wenig in der stylishen Bilderflut und scheint verworrener, als sie tatsächlich ist. So viel Einsatz sollte belohnt und gelobt und nicht abgewertet werden.
Kritik an der dünnen Story und dem Anbiedern an den berühmtesten Geheimagent ihrer Majestät wurde laut. Wobei man dem Film nicht vorwerfen sollte, dass er daran scheitert. Vor allem Letzteres führt am Ende zu Problemen, doch dazu später mehr.
Hier liegt auch schon das größte Problem des Films. Immer neue Wendungen und Figuren, deren Hintergrund und Motivation nie ganz klar werden, machen es schwer, dem Film zu folgen. Auch emotional bleibt der Film völlig auf der Strecke. Mein erster Kontakt damit war der fürchterliche Aoen Flux. Charlize Theron hat ein Faible für Actionfilme.
Von den Machern von John Wick begibt sich in ATOMIC BLONDE nun das weibliche Pendant zu dem eiskalten Rächer auf die große Leinwand. Das und mehr verrate ich in meiner Kritik. Dass sie dabei selbst ordentlich einstecken muss, lässt ihre Menschlichkeit nicht vergessen.
Das beschert uns eine der besten Actionszenen der letzten Jahre. Vor seinem Regiedebüt war David Leitch Stuntman und Stunt Coordinator.
Das Regiedebüt eines Stuntmans besticht mit starken Kampfsequenzen, weiß aber nicht, was es will. Verfolgungsjagden durch Straßentunnel. Cocktailflirts in Neonnachtclubs. Atomic Blonde “: Cool bis zum Gefrierpunkt. Abgesehen davon sollte jeder, der seit Jahren auf ein weibliches Pendant zu James Bond gewartet hat, in diesen Film gehen: cool, smart und sexy.
Und natürlich alle Videos der Film Junkies zu dem Film. Wie sie sich gegen deutsche Polizisten und Agenten aus aller Herren Länder zur Wehr setzt, bietet immer wieder Grund zum Staunen, woraus sogar ein paar der besten Actionszenen des Jahres entstehen. Grund zur Freude hatte ich ja schon einmal, denn Regisseur David Leitch ist die eine Hälfte des Regie-Duo’s, welches uns die „John-Wick“-Filme bescherte.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Auch die härtesten Szenen sind virtuos inszeniert. Dort tritt er die Nachfolge von Tim Miller an. Keanu Reeves ist nun der Star von zwei der größten Action-Trilogien aller Zeiten. Doch im Gegensatz zu ‘Matrix’ setzt ‘John Wick: Kapitel 3’ auf.
Neon statt DDR-Einheitsgrau. Das ist die Devise bei ATOMIC BLONDE. Der Film basiert zudem auf der Graphic Novel „The Coldest City“. Eine Tatsache, die man ATOMIC BLONDE auch deutlich anmerkt: denn der Fokus des Filmes liegt nicht auf der Story – sozusagen der „Novel“ – sondern auf der visuellen Umsetzung.
Dabei zeigt er sich als durchaus begabt, lässt aber auch deutlich sehen, dass die Umsetzung von Action seine filmische Heimat ist. Wahrscheinlich mache ich mich hier unbeliebt, aber…es muss sein: ATOMIC BLONDE , der Film, der so actionlastig angekündigt war, fällt bei mir im Kino völlig durch! Damit könnte die Kritik schon beendet sein und eigentlich müsste ich, aus Gründen der Vermeidung von Zeitverschwendung, hier schliessen. Was für ein toller, knallharter Agentenfilm. Kritik Ein Film, der gut aussieht und vieles zugleich sein will: Glamour-Agententhriller, weltumspannende Zeitgeschichte und feministischer Actionfilm.
Schade nur, dass David Leitch so viel Angst davor hat, sich lächerlich zu machen. Das was ich an Film und allgemein an Medien liebe, ist die Vielfältigkeit, die verschiedenen Ebenen insbesondere die Meta Ebenen und in neue Welten einzutauchen. Aber auch Kritik und Lösungsvorschläge filmisch an unserem heutigen System auszuüben und zu zeigen, wie die Welt in der Zukunft aussehen könnte. Und das, obwohl Agentenfilme eigentlich nicht so mein Ding sind. Weil ich die Hoffnung hatte, dass er den „John Wick“-Nerv kratzen könnte.
Die Chancen dafür standen gar nicht so schlecht.
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